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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. H. 3, Teil 2 - S. 73

1911 - Ansbach : Seybold
Zweite Heerfahrt nach Italien. 73 gewandte, fromme und gesetzeskundige Männer, Doktoren der Rechte in der Stadt Bologna1); mit ihnen und andern rechtskundigen Ittännern2) hörte, beriet und entschied er die Geschäfte ^). Diese Kommission hat dann wirklich ein Verzeichnis aller ursprünglich264 der kaiserlichen Gewalt zustehenden Rechte entworfen. Öffentliche Straßen, Flüsse, Häfen, Ufer- und gewöhnliche Zölle, Münzen gehören zum Rechte des Kaisers. Das Lodrum, die Steuer, welche beim Heereszug des Königs eingesammelt wurde, die Leistung von Pferden, Wagen und Schiffen, die Silberbergwerke, die Erträge der Fischereien und Salinen und ähnliche Einnahmen sind dem Kaiser gleichfalls zugestanden. Endlich wird zu den Regalien auch die Befugnis gerechnet, alle Behörden für die Rechtspflege, also auch die Konsuln und podeftas4) einzusetzen. Endlich verordnete Friedrich, daß in jedem Treueid die Treue gegen den Kaiser ausdrücklich vorbehalten werden sollte. Zweierlei geschah um diesen Maßregeln Nachdruck zu geben.265 Einmal rückten jetzt deutsche Reichsministerialen in die lombardischen Burgen als feste Besatzungen ein. Sodarm erhielten Rainald und ©tto den Auftrag die Einsetzung der neuen Podestas vorzunehmen. Ende Januar U59 erschienen beide in Mailand. 3n den Verhandlungen wurde von seiten der Bürgerschaft geltend gemacht, daß ihr in der Übergabe des vorigen )ahres die Freiheit der Konfulwahlen zugestanden worden sei. Darüber stieg die Erregung zu einer solchen £)öhe, daß ©tto und der Kanzler sich entschlossen die Stadt zu verlassen5). Der Kaiser befahl nun alle Ausgänge (des Mailänder Gebietes) sorgfältig zu beobachten, entzog ihnen die Möglichkeit Getreide und andere Bedürfnisse sich zu erhandeln. Die traurige Lage der Mailänder wurde täglich schlimmer. Durch das Unglück wurden sie zum Verbrechen getrieben. Sie fanden einen, der sich einfältig und wahnsinnig stellte, und sandten ihn zum Lager Friedrichs, damit er auf irgend eine Art gewaltsam Hand an den Kaiser lege. Als der Kaiser an einem Morgen aus dem Schlafraum feines Zeltes trat um zu beten, lief jener herbei, umfaßte ihn und versuchte, indem er ihn bald zog bald trug, ihn an den nahen Abgrund zu zerren. Das Geschrei des Kaisers hatte den Kämmerer geweckt. Mehrere eilen herbei, ergreifen das verbrecherische Ungeheuer, stürzen es an derselben Stelle hinab und ertränken es. Nicht lange darauf wurde dem Kaiser von einem Marner ein Brief überreicht, es sei nach Italien eine Sarazene gekommen. Er werde kostbare Dinge als Geschenke bringen, Heilmittel, Ringe — so stark und wirksam vergiftet, daß der Kaiser dem Tode nicht entgehen werde, wenn er nur mit der bloßen Hand die Gegenstände berühre. -— Als der Sarazene kam, ließ ihn der Kaiser verhaften und an einem Kreuzgalgen henken6). Die älteste Universität Europas. 2) vierzehn Vertreter der vornehmsten Städte. 3) ©tto v. Freis. Iv, 3. 4) Bürgermeister. 5) Nitzsch Ii, 264 ff. ®) ©tto v. Freis. Iv, 39—45.

2. H. 3, Teil 2 - S. 87

1911 - Ansbach : Seybold
Heinrich Vi. 87 große Flotte zusammenzuziehen und dann die Stadt von der Seeseite wie von der Landseite her einzuschließen *). Da brachen Seuchen in fernem Heere aus und nötigten ihn so rasch zurückzukehren, daß selbst seine Gemahlin in die Hände Tankreds fiel, der sie übrigens ehrenvoll behandelte2). Neun Zehntel des glänzenden Heeres bedeckten die Felder um Neapel als Leichen. Den Kaiser, der dem Tode nahe mar, trug man in einer Sänfte nach Eapua. Aber so jäh und gewaltig der Wechsel des Glückes auch war, er vermochte Heinrichs jugendstarken Geist nicht zu beugen3). Nachdem er genesen und mit den Welsen sich versöhnt und durch das Löfegeld Richards ^) seine Hilfsmittel bedeutend vermehrt hatte, zog er im Mai mit einem starken Heere zum zmeitenmale nach Unteritalien5). Dort war unterdes Tankred gestorben und am 20. November hielt Heinrich in Palermo seinen Einzug und ließ sich, nachdem er von den Schätzen der normannischen Könige Besitz ergriffen hatte, am Weihnachtstage im Dome von Palermo krönen6). Welch ein Stolz es ihm war, sich endlich im Besitz dieser Krone zu fühlen, 294 bekundete er dadurch, daß er sieben Tage hindurch qekrönlen Hauptes zur Messe ging. Damals wurde dem Kaiser auch ein Sohn geboren (26. Dez. **9$ zu )esi in der Mark Ancona). Diesem Kinde gehörte Sizilien nicht nur durch die Waffen seines Vaters sondern auch als Erbe der Mutter. Zum Zeichen seines doppelten Erbrechtes ließ ihm Heinrich in der Taufe den Namen feines deutschen und normannischen Großvaters geben: Roger Friedrich. Toeche 3^3, 3^5. Darauf ernannte der Kaiser seine Gemahlin Konstanze zur295 Regentin und kehrte, nachdem er auch für andere Teile Italiens deutsche Statthalter eingesetzt hatte, in die Heimat zurück. Stöckel *50. Heinrichs Weltmachtspläne. Der Besitz Italiens war für Heinrich Vi. nur das nächste Ziel296 gewesen und kaum war dasselbe erreicht, so offenbarte sich die Wiederherstellung des römischen Weltreiches als die innerste und mächtigste Triebfeder feines jugendkräftigen Geistes?). Er stellte den Deutschen (auf dem Reichstag zu Worms U95) vor, wie nützlich es fein würde auf das Wahlrecht in Bezug auf die oberste Gewalt Verzicht zu leisten, schon um jeder Streitigkeit über die Nachfolge zu entgehen8). Dafür erklärte er sich bereit den geistlichen Fürsten die Aufhebung des Spolienrechtes9), den weltlichen die Erweiterung der erblichen Lehensfolge auf die weiblichen Erben zu gewähren10). Da die Mehrzahl der Fürsten fehlte, stimmten die anwesenden für eine 1) Arnold v. Lübeck V, 5. 2) Stöckel *49. 3) Toeche 20* u. 202. 4) S. S. *2. 5) Stöckel *50. 6) Nach Nitzsch Ii, 346. 7) Toeche 358. 8) Ranke Viii, 269. 9) Darnach fiel dem König die bewegliche Habe eines verstorbenen Prälaten zu. ’°) Nitzsch Ii, 349.

3. H. 3, Teil 2 - S. 58

1911 - Ansbach : Seybold
58 Historische Grunblaqen. pie pfhcht allen die erforberhche Herberge zu gewähren, lastete auf der Reichs* bischöflichen Städten m erster Reihe auf dem Fürsten, dem die Stadt gehörte Semen Unterhalt Hatte jeber selbst zu bestreiten; die Fürsten erhoben bafur besondere Steuern von thren Untertanen. Der König mit seinem Gefolge erhielt den Unterhalt von der Stadt ober dem Bischöfe. ' Schröber 503 ff. gelangten laute Klagen an Friedrich über die unerträglichen Über* griffe, deren sich Mailand besonders gegen Eodi schuldig gemacht batte. Nicht nur batte es die Stadt vollständig zerstört und die (Ein* wohner gezwungen, sich in vier offenen Orten der Umgegend anzusiedeln, sondern, als trotzdem der Handel eines dieser Orte infolge des dort abgehaltenen vielbesuchten Marktes wieder kräftig empor* blühte, hatte es die Abhaltung des Marktes verboten, von Konstanz aus untersagte Friedrich den Mailändern jede weitere Bedrückung der unglücklichen Stadt; aber sein Gesandter entging kaum persönlicher Mißhandlung und das kaiserliche Schreiben wurde zur Erde geworfen, sein Siegel zerbrochen. Zwar versuchte Mailand den Zorn Friedrichs zu versöhnen, aber die Klagen, die nun auch von manchen anderen Städten, besonders von Pavia und Lremona, über die Herrische Stadt einliefen, waren nicht geeignet eine günstigere Stimmung in Friedrich zu erwecken. Andererseits stand das für sich schon mächtige Mailand nicht allein. Brescia besonders und piacenza Hielten zu ihm und leicht konnten aus diesen verbält-niffen schwierige Verwicklungen sich ergeben. Gebharbt I, 388. 232 Darnach begab sich der Fürst (Friedrich) nach Bayern und . . . sammelte in der Ebene des Sticusfluffes (£ech) gegenüber der Stadt Augsburg ... ein Beer um nach Italien zu ziehen. Gtto v. Fr. Ii, tt. £Dar eine Heerfahrt beschlossen, so mürbe sie durch Boten im ganzen Sanbe ausgerufen; durch Briefe erhielten die Lehensträger und die Vorsteher der Städte welche Truppen zu stellen Hatten, den Befehl sich zu rüsten und zu bestimmter o>ett auf dem Sammelplatze einzufinben; die Ungehorsamen und Säumigen tvurben mit den strengsten Strafen bebroht. ' Schultz Ii, j86. viele Erzbischöfe und Bischöfe nahmen an dem Zuge teil; von den weltlichen Fürsten erschienen an erster Stelle Herzog Heinrich von Sachsen und pfalzgraf Otto von Wittelsbach, des Reiches Bannerträger. prutz I, 56. Friedrich selbst hat in der für Otto von Freifing entworfenen Skizze seiner ersten Taten die Anzahl der Gepanzerten auf *800 angegeben, die unter Zurechnung der Schilbträger, Troßknechte und sonstigen Begleiter ein Beer von c°00 *^ann ö^lnlbet haben mögen. Natürlich ist biemit nur das eigentlich deutsche Heer gemeint; die zahlreichen italienischen Lehensleute und Mannen jmb bet jener Zahl ganz außer Acht gelassen. Dettloff *o. 236 _ Der breite Heerweg über die Alpen, der gewöhnliche weg der Kaiser auf ihren Romfahrten, war die Straße über den Brenner. Die.passage war dieselbe £inie wie in den Römerzeiten und wie 234 235

4. H. 3, Teil 2 - S. 60

1911 - Ansbach : Seybold
60 Historische Grundlagen. o So wenig, zahlreich Friedrichs Heer war, hatte es doch schon auf diesem Zdege (zum Gardasee) schweren Mangel an Lebens-mitte ln gelitten und sich genötigt gesehen feinen Unterhalt öfters mit Gewalt von Kirchen und Klöstern zu nehmen ((Siefebrecht V, 39). §ur Sühnung dessen ließ der König beim ganzen Heere eine Samm-Iung veranstalten und so brachte er eine nicht unbedeutende Summe Geldes zusammen, welche er durch einige fromme Männer den beiden Bischöfen, dem Tridentin er und dem von Brixinora, zu übersenden und an die einzelnen Orte der Heiligen, welche Schaden erlitten hatten, zu verteilen befahl. Darauf brach er auf und lagerte sich im Monat November auf der (Ebene von Honcalia am padus (po). Dort wurde auf einer hochaufgerichteten Stange ein Schild ausgehängt und die Schar aller Ritter, welche £ehen hatten, wurde durch den Herold des Hofes aufgefordert, in nächster Nacht die Wacht vor dem Fürsten zu halten. Diesem Vorgang folgend forderten auch die Fürsten, welche in feiner Begleitung waren, jeder ferne Lehensmannen durch Herolde auf. Am folgenden Tag aber wurde, wer ertappt war, der nächtlichen wacht sich entzogen zu haben, von neuem vor den König geladen und so wurden alle Lehensmannen, welche ohne die (Erlaubnis ihres Herrn zu Haufe geblieben waren, an ihren Lehen gestraft. Da nun der Fürst auf den roncalifchen Feldern fünf Tage lang lagerte, kamen infolge der verschiedenen Klagen von dieser und jener Seite verschiedene Angelegenheiten zur Besprechung. Es waren auch die Konsuln der Cumanen und Lodenfer anwesend und erhoben Klage über den Übermut der Mailänder in Anwesenheit von zwei Konsuln dieser Stadt. Der Fürst wünschte durch das Gebiet der Mailänder zu ziehen und behielt die Konsuln bei sich zurück, damit sie Führer des Weges wären. (Es kamen auch Gesandte der Genuesen; sie boten dem Fürsten Löwen, Strauße, Papageien nebst andern wertvollen Geschenken. — Friedrich führte die Truppen von den roncalifchen Feldern fort und schlug im Gebiet der Mailänder fein Lager auf. Und als er von den vorgenannten Konsuln durch dürre Gegenden, wo Unter* halt weder gefunden noch für Geld erlangt werden konnte, herumgeführt wurde, wandte er zornerfüllt gegen die Mailänder feine Waffen. Der König brach fein Lager in den dürren Gegenden ab, begab sich zu den fruchtbaren Stellen dieses Gebietes nicht weit von der Stadt und ließ das Heer sich wieder erholen. Da die pa-pienfer Klage führten, daß sie mehr von Tordona als von Mailand belästigt würden, erging an Tordona der Befehl vom Fürsten, von der Gemeinschaft mit Mailand sich zu trennen und sich mit Pavia zu verbünden. Als die Stadt sich weigerte dies zu tun, ward sie als schuldig an der Majestät unter die Feinde des Reiches gezählt

5. H. 3, Teil 2 - S. 77

1911 - Ansbach : Seybold
Fünfte Heerfahrt nach Italien. 77 Fünfte Heerfahrt nach Italien. Im Jahre U70 rüsteten sich die Mailänder mit allen Städten 271 Italiens im Bunde, nur mit Ausnahme von Como und pavia, auf allerlei weise. Zur Verhöhnung des Kaisers erbauten sie eine sehr feste, überall von Sümpfen umgebene Stadt, die sie Alexandria nach dem Namen des Papstes Alexander nannten1). Im Herbst ^7^ eröffnete nun Friedrich aufs neue den lombardischen Krieg. (£5 waren wesentlich bischöfliche Kontingente, welche er über den Mont Lenis in die Poebene hinabführte. Nachdem er Susa verbrannt, begann er die Belagerung von Alexandria2). (Als aber ein großes Lombardenheer zu ihrem Entsätze herannahte) hob er die Belagerung von Alexandria auf, rückte ihm mit allen Truppen entgegen. Das schreckte die Longobarden, denen stets die Tapferkeit der Deutschen nicht geheuer erschien. Bald warf sich jene ganze Schlachtlinie der Feinde vor dem Lager des Kaisers nieder und flehte um Frieden. Nach diesen Erfolgen erlaubte der Kaiser einem Teil seiner Ritter heimzukehren. — Nicht lange, so wurden die Longobarden von Reue erfaßt und nach ihrer Art meineidig. Hierdurch genötigt schickte der Kaiser durch das ganze deutsche Reich seine Boten und befahl, daß ein neues Heer sich sammeln solle3). Den Kaiser mußte die Nachricht überraschen, daß einer jede Hilfeleistung entschieden verweigerte: sein Vetter Heinrich. Ls mußte Friedrich sehr viel daran liegen, daß er den Löwen umstimmte und zur persönlichen Teilnahme an dem neuen Kampfe zu bewegen vermöchte. Er lud ihn noch durch besondere Boten ein — vergeblich4). Aber der Kaiser hoffte noch, ihn persönlich auf seine Seite herüberzuziehen und zwar durch eine Zusammenkunft5). Wir haben nur zweifelhafte Nachrichten hierüber. Die Sache selbst aber 272 ist unleugbar. Nach dem Bericht Ottos von Blasien setzt man die Zusammenkunft gewöhnlich nach (£hiar>enria am Corner See; boch finbet sich auch eine Nachricht, sie habe in Partenkirchen stattgefunben. Eine britte Notiz scheint bies zu bekräftigen, in welcher es hei^t, der "Kaiser sei nach Deutschlartb herübergekommen. Hanse V Iii, ^90. Der Kaiser berief die Fürsten, schilderte ihnen die Verwirrung273 und forderte sie auf mit nach Italien zu ziehen. Auch den Herzog Heinrich suchte er durch die dringendsten Bitten zur Übernahme dieser Mühe zu bewegen. Der Herzog dagegen gab vor, er sei durch die vielen Strapazen und Feldzüge, die er bestanden habe, erschöpft und versicherte, er werde der kaiserlichen Majestät, was Gold und Silber und die sonstigen Erfordernisse zur Bildung eines Heeres anlange, bereitwilligst dienen, in eigener Person aber erklärte er !) ©tto v. St. Blasien 22. 2) Nitzsch Ii, 30v 3) Kölner Chronik u?5. 4) prutz, £}. b. L. 292. 5) Ranke Viii, \88.

6. Im späten Mittelalter - S. 17

1913 - Ansbach : Seybold
In Italien. V die letzte Prinzessin aus Vttokars Stamme —, zog er nach Italien. Dort herrschte völlige Zuchtlosigkeit. Seit dem Verschwinden der Kaisergewalt hatte sich eine Fülle von Stadtstaaten und Kleinstaaten gebildet und es herrschte ein fortgesetzter Krieg von Fürsten gegen Städte, von Städten gegen Städte, ja von Bürgern derselben Stadt gegen Mitbürger, indem alle ihre mannigfaltigen, sich widerstreitenden Interessen noch mit den alten Parteinamen Guelfen und Ghibellinen deeften1). Indem Heinrich in Italien auftrat, handelte er den wünschen des Papstes nicht entgegen. Ihm schwebten die allgemeinen Aufgaben der Christenheit vor, derer: Lösung er zu fördern suchte. Der Fall Akkons U290 hatte den Kampf gegen die Ungläubigen, die Rückeroberung des heiligen Landes in Erinnerung gebracht. Die Wiederaufrichtung des Kaisertums erschien ihm als ein Schritt zur kriegerischen Einigung des Abendlandes^). Heinrich kam ohne Kämpfe nach Mailand und empfing hier die lombardische Krone. Die Mailänder machten ihm ein ansehnliches Geschenk von 1,00 000 Gulden. Aber schon die Steuern zur Aufbringung des bewilligten Geschenkes und die Einsetzung von Statthaltern im Namen des Kaisers erregten einen Aufruhr. Und als Heinrich die ewige Stadt betrat, fand er St. Peter und das rechte Tiberufer besetzt. Die Kaiserkrönung, wozu Papst Clemens V. drei Kardinäle nach Rom entsandt hatte, mußte in den Lateran verlegt werden. Und je mehr sich Heinrich in Italien festsetzte, desto zahlreicher erwuchsen ihm dort Gegner. Als er von Pisa aus aufbrach, um den König Robert von Neapel zu bekriegen, erlag er dem Fieber am 24. August ^3^3. In pisa ist noch heute sein kunstvoll gearbeiteter Sarkophag im Campo santo zu seben3). Was Rudolf für Deutschland und das Königtum getan, bestrebte sich Heinrich für Italien und das Kaisertum durchzusetzen. Als er vorzeitig dahingerafft ward, hatte er an seinem Teil noch weit geringere Erfolge zu verzeichnen. Das Schicksalsvolle ist, daß sich die Idee des Kaisertums inmitten der in tödlicher Feindschaft wider einander entbrannten italienischen Parteien nicht realisieren ließ, ohne daß man die eine gegen die andere zu Hilfe rief4). x) Stöckel \86. Ranke Ix, j6. Linhart 65. 2) Schäfer I, 366. 3) Ullst. weltgesch. Ii, 380. Ranke Ix, j8. Stöckel 186. 4) Ranke Ix, 30. Fakk, Geschichtsunterricht. Hcjt 1. 2

7. Im späten Mittelalter - S. 160

1913 - Ansbach : Seybold
\60 Der Kaufmann. gewest, daß er in der Obrigkeit Hand geraten, sondern hat aus Gottes rechtmäßigem Urteil seinen verdienten Lohn durch einen verfluchten Juden empfangen müssen1)." 3m Handel mit Venedig. Aus Augsburg zogen starke Pferde schwere, vierrädrige Karren, die waren mit allerlei Kaufmannsgut beladen: mit Säcken voll Getreide, mit Ballen Augsburger Tuches und Bündeln nordischen pelzwerks. Die Fuhr-fri echte saßen auf den Sattelgäulen, der Handelsherr, Burkard Zink mit Namen, ritt nebenher. Sorgenvoll blickte er von Zeit zu Zeit gen Süden, wo sich die Berge auftürmten gleich fernen Molken, weiter, weiter aber schweiften feine Gedanken, bis sie in die stolze Adriastadt Venedig gelangten, das Ziel seiner Reise. Dorthin laßt uns ihn begleiten. * * * Don den deutschen Kaufleuten haben wohl die Regensburger zuerst den Weg nach Venedig gefunden und zwar fuhren dieselben wahrscheinlich die Donau hinab bis passau, von da den Inn hinauf bis Hall, von wo der Landweg zwischen den Alpen über Land eck, Finstermünz, durch das vintschgau und obere Ltschtal über Meran nach Bozen eingeschlagen wurde, von Bozen ging die Handelsstraße über Trient nach Verona (oder Bressano) und Padua nach Venedig. Die Augsburger zogen über das Lechfeld, Schongau^ Ammergau und Mittenwalde oder auf der sogenannten „Hochstraße" über Kaufbeuren, Füssen nach Innsbruck und von da auf der gemeinsamen Straße nach der Inselstadt. Die erste Straße war bayerisch und wegen der hohen Zölle nicht eben sehr beliebt, die zweite bischöflich augsburgifch2). Als Zwischenstationen des venetianifch-deutfchen Handels blühten Trient, Bozen, Sterling, Mittenwald auf, in Deutschland ward Augsburg der Mittelpunkt dieses Handels3). Post zwischen Augsburg und Venedig. — Schon ums Jahr Wo bestand zwischen Augsburg und Venedig ein regelmäßiger Verkehr, der durch Grdinari-Postboten unterhalten wurde, an die sich die dahin handelnden Kaufleute als Reisegefährten anschlossen. In der im Jahre J555 erneuerten Augsburger Botenordnung heißt es deshalb: „Ls soll alle Samstag abends ein Bot zu Augsburg die Brief einsammeln und damit auf fein und den nächst darnach folgenden Samstag bei guter Tageszeit die Brief zu Venedig überantworten. Desgleichen soll auch in Venedig ein anderer *) Baader \27. *28. 2) Lhr. Meyer 85. s) Zdappäus 2$7.
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